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Diagnose
Wirbelbruch

Ein Wirbelkörperbruch entsteht entweder auf Grund eines Unfalles oder in zunehmendem Masse im Rahmen einer verminderten Knochendichte als Spontanbruch selbst bei inadäquat geringer Belastung bei einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung. Dies betrifft insbesondere ältere Frauen in der Phase der nicht mehr vorhandenen Produktion der Geschlechtshormone (postmenopausalen Phase). Häufig liegt hier schon aufgrund des allgemeinen Körperverfalles eine Gehstörung oder eine Schwindelsymptomatik vor, die das Sturzrisiko im Alter zunehmen lässt. Kommt dann noch eine Verminderung der Knochendichte hinzu so kann schon eine als normal empfundene Belastung wie das Tragen eines Wasserkastens oder das Steigen einer Treppe zum Auftreten eines Wirbelkörperbruches führen. Im Falle eines Sturzes des älteren Menschen frakturieren nicht selten gleich mehrere Wirbel. Dies führt zu bewegungs- und lagewechselabhängigen Schmerzen, die – so sie nicht über eine konservative u. U. auch stationäre Schmerztherapie mit Korsett zu lindern sind – mittels einer Zementauffüllung gelindert werden können. Der Schmerz kommt v.a. durch die Irritation der nicht mehr dem Knochen anliegenden Knochenhaut zu Stande. Somit kommt es v.a. beim Lagewechsel zu Zugphänomenen an der Knochenhaut über die Bruchfragmente. Da die Schmerzrezeptoren auf der Knochenhaut liegen, wird dem Gehirn dann die Information von Schmerz weitergeleitet. Der Knochen selbst trägt keine Schmerzrezeptoren.

Therapie
Wirbelbruch

Konservativ:

Die nichtoperative Therapie eines Wirbelbruches (Fraktur) besteht aus einer guten Schmerzmedikation (Analgesie) insbesondere in der Frühphase des Bruches und einer guten Stützkorsettversorgung (Orthese). Ja nach Lokalisation des Bruches – ob in der Brustwirbelsäule oder in der Lendenwirbelsäule gelegen- braucht es eine bis auf den Schultergürtel übergreifende Korsettversorgung. Diese wird jedoch, v.a. wenn es sich um Sanitätshausstandardware handelt von den Patienten oft -trotz immenser Kosten, die meist sogar durch die Krankenkassen getragen werden- nicht gut toleriert. Aus diesem Grunde bieten wir eine Erweiterung der konservativen Therapie in Form einer Maßkorsettversorgung an: Diese wird durch eine diplomierte Orthopädietechnikerin und studierten Designerin sowie klassische Korsettmacherin in enger ärztlicher Kooperation mit uns durchgeführt. Der Tragekomfort ist ungleich höher, das Stabilitätsergebnis mindestens so gut und optisch bewegen Sie sich in neuen Sphären! Diese Therapie wird jedoch durch die Krankenkassen nicht übernommen.

Operativ:

Trotzdem kann es auch im akuten Falle, z.B. bei instabilen Brüchen (Frakturen) oder auch bei konservativ nicht zu beherrschenden Schmerzen indiziert sein, eine operative Stabilisierung des Bruches (Frakturversorgung) vorzunehmen. Dies kann über eine einfache Stabilisierung der Knochenhaut durch Zementauffüllung des gebrochenen Wirbelkörpers nach Aufrichtung desselben mittels eines aufblasbaren Ballons erfolgen. Diesen Eingriff nennt man Kyphoplastie: Diese Maßnahme ist eine der segensreichsten Erfindungen der Chirurgie überhaupt. Wird doch in einem gut 20 Minuten dauernden Eingriff der Wirbelkörper über einen in der Regel nur 5 mm messenden Schnitt wieder aufgerichtet und stabilisiert. Oder aber auch in Kombination mit einer Wirbelkanalentdachung bei größeren Bruchfragmenten (Urban-Keile), die in den Rückenmarkkanal hereinreichen und zusätzlich einer Stützung durch überbrückende Gerüstschrauben bedürfen. Diesen Eingriff nennt man Wirbelversteifung (Spondylodese). Er sollte sich – wenn er denn durchgeführt wird- sowohl an den Leitlinien der Wirbelsäulenchirurgie orientieren als aber auch am relativen Operationsrisiko der doch oft älteren Patienten.