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Diagnose
Tendovaginitis stenosans

Bei der Tendovaginitis stenosans (auch Schnappfinger genannt) kommt es zur Verengung der Ringbänder an den Sehnenscheiden der langen Fingerbeugesehnen. Meist passiert dies an der Anheftungsstelle der Sehnen im Bereich der Enden der Grundphalanx der Mittelhandknochen. Diese Sehnenscheidenanheftungsstelle wird auch A1-Ringband genannt. Wird dies zu eng, dann kann die Sehne nicht mehr frei gleiten und der Finger bleibt für einen Moment in der letzten Position stehen, bevor er dann auf einmal in die angestrebte Richtung springt. Deshalb wird dieser Befund auch Schnappfinger oder Springender Finger genannt. Tritt dies am Daumen auf, so wird vom Schnappdaumen gesprochen. Dieses Phänomen tritt v.a. bei übermäßigem Gebrauch der Hände aber auch im Rahmen von endokrinologischen Störungen sowie gehäuft bei chronischen Erkrankungen wie dem Diabetes mellitus oder eine Hypothyreose auf. Auch sind langjährig mit einer retroviralen Therapie eingestellte HIV-Patienten gehäuft betroffen.

Therapie
Tendovaginitis de Quervain

Konservativ:

Ruhigstellung des Fingers und Einnahme von antientzündlichen Medikamenten.

Operativ:

Wenn die konservative Therapie über 3-6 Wochen zu keiner Besserung führt oder die
Schmerzen derart zunehmen, dass keine weitere konservative Therapie möglich ist, dann kommt nur
noch die operative Durchtrennung des A1-Ringbandes des betreffenden Fingers in Frage. Diese OP
wird ebenfalls in der Regel in Lokal- oder Regionalanästhesie durchgeführt. Die Anlage des Verbandes
dauert meist länger als der Eingriff selbst. Hierbei wird ein ca. 1 cm langer Hautschnitt in der distalen
Hohlhandfalte direkt über dem betreffenden A1-Ringband gesetzt. Da nicht selten auch schon
neuropathische Erscheinungen vorliegen, gilt es hier die begleitenden Gefäß-Nervenbündel auf
beiden Seiten des Fingers zu schonen und in solchen Fällen darzustellen. Dann erfolgt die
Durchtrennung des Ringbandes A1 unter Sicht als auch die Durchtrennung der daruntergelegenen
Sehnenscheide. Zur Dokumentation der ausreichenden Befreiung der Sehne wird diese mit dem
Sehnenhaken angezogen. Lässt sich die Sehne ausreichend aus dem Situs herausziehen und kommt
es zu keinem Schnappen mehr, dann gilt der Befund als ausreichend befreit.